Konfliktmanagement
Der Umgang mit Konflikten ist in der Wirtschaft oft die Nagelprobe für die Gestaltung künftiger Geschäftsbeziehungen.
Könnnen Konflikte konstruktiv gelöst werden, bilden sie oft eine tragfähigere Basis für vertrauensvolle persönliche und
geschäftliche Beziehungen als diese bisher zwischen Geschäftrspartner schon bestanden haben. Ist ein konstruktiver
Umgang mit Konflikten aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in einer bestimmten Sache nicht möglich, werden
solche Geschäftsbeziehungen in der Regel schwer belastet oder finden gar ein Ende.
Ein Konflikt in der Wirtschaft hat drei Dimensionen:
Die Entscheidungsträger der Konfliktparteien müssen sich im Einzelfall Rechenschaft darüber geben, ob ein Wirtschaftskonflikt gelöst werden soll entweder auf dem Wege
- eines Zivilprozesses
- einer Schiedsgerichtsvereinbarung
- einer Wirtschaftsmediation
Bei den ersten beiden Wegen der Konfliktlösung wird der Entscheid in die Hände Dritter (Zivilrichter, Schiedsgericht) gelegt; bei der Wirtschaftsmediation
bleibt das Diktat des Handelns bei den Konfliktparteien selbst; eine gütliche Einigung wird unter Beizug eines den Prozess gestaltenden Mediators angestrebt.
Wird auf diesem Wege keine Einigung erzielt, kann immer noch ein Schiedsgericht oder der Zivilrichter angerufen werden.
Die Erfahrung zeigt, dass der dritte Weg, die Wirtschaftsmediation, in der schweizerischen Wirtschaft (insbesondere im KMU-Bereich) noch wenig verbreitet ist.
Mit dem Ziel der Beibehaltung bestehender oder von gar erst sich im Aufbau befindlichen Wirtschaftsbeziehungen ist er jedoch m. E. im Allgemeinen der
fruchtbarste und wohl gesamtheitlich betrachtet auch der günstigste und insbesondere menschlich energieeffizienteste Weg. Als Voraussetzung für eine zu
erzielende Einigung ist jedoch die laufende Reflexionsfähigkeit der Konfliktparteien verbunden mit der Bereitschaft, wenn nötig auch Abstriche von den
eigenen Positionen zu machen, um zu einer Win-Win-Situation zu gelangen.